ZUR AUSSTELLUNG

Der leere, lichterfüllte Kirchenraum von St. Georgen in Wismar zieht den Blick des Besuchers Ehrfurcht gebietend in die gewaltig beeindruckende Höhe des leeren Raumes, begrenzt durch ein entrücktes Gewölbe.

Demgegenüber platziert der Künstler zwei profane architektonische Körper mit überschaubaren Maßen in die Vierung: Eine liegende Röhre, ursprünglich den auf Rügen lagernden, unverbauten Elementen des Nordstreamprojekts nachempfunden, und ein Turm mit derselben, immerhin sechs Meter hohen Röhrenkonstruktion.
Beides sind begehbare, achteckige architektonische Körper mit einer Beplankung von farbig bemalten Acrylglasplatten und Lochblechen, was die Grenze der Skulptur zwischen außen und innen durchlässig werden lässt.
Während das natürlich einfallende Sonnenlicht die beiden Körper vielfarbig erstrahlen lässt, fällt ein künstliches Lichtband aus der Höhe des Raumes herab, schlägt wie ein Blitz in das weltliche Konstrukt ein.

Es sind Werke, die, bei aller Transparenz und Durchlässigkeit, ihre Autonomie als selbstständige Gebilde gegenüber der traditionellen Architektur behaupten. Hier geht es nicht um Anpassung und Angleichen sondern um ein angemessenes Spannungsverhältnis. Dennoch entsteht eine intensive Beziehung zwischen plastischer Kunst und sakraler Architektur.

ARD – MEDIATHEK